Ist Messietum, Messie-Sein, Sammelsucht, Sammelwut eine Krankheit?
www.Animal-Hoarding-in-der-Schweiz.ch www.Verwahrlosung-und-Messie-in-der-Schweiz.ch Quelle: www.apotheken-umschau.de Gespräch mit Dr. Rainer Rehberger, Arzt für innere und psychotherapeutische Medizin in Seefelden am Bodensee. Ist das Messie-Syndrom eine Krankheit? Das Messie-Syndrom ist keineswegs eine schlechte Angewohnheit, sondern eine tiefsitzende und vielschichtige Persönlichkeitsstörung. Ähnlich wie ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) setzt sie sich aus verschiedenen psychischen Erkrankungen zusammen und geht mit anderen Störungen einher. „Die Betroffenen haben eine schwere Depression mit Gefühlen der Leere und starken Verlustängsten. Sie leiden unter Zwängen und neigen stark dazu, sich von anderen zurückzuziehen“, sagt Rehberger. Darüber hinaus fällt es ihnen deutlich schwerer als anderen Menschen, sich Therapeuten anzuvertrauen und ihren Alltag räumlich und zeitlich zu organisieren. „Verschiedene Zwänge hindern Messies daran, eigene Vorhaben und Aufträge auszuführen, obwohl sie diese ausführen wollen“, sagt der Experte. So öffnet mancher keine Briefe mehr aus dem Gefühl, dazu gezwungen zu sein. Andere leiden unter Waschzwängen, betäuben ihre Depressionen mit Alkohol, Drogen oder mit zwanghaftem Essen. Was laut Rehberger alle Messies gemeinsam haben, ist das zwanghafte Sammeln, Kaufen und Zuwiderhandeln, um ihre inneren Widersprüchlichkeiten und unerträglichen Gefühlszustände aufzufangen. Letztlich spiegelt sich ihr inneres Chaos in einem äußeren wider. Ein Teufelskreis entsteht, wodurch sich viele Messies aus Scham mehr und mehr vom Leben ausserhalb ihrer Wohnung verabschieden. |
Unter dem Namen "Vermüllungssyndrom" wird seit ca. 1985 ein Phänomen zusammengefasst, bei dem Menschen ihre Wohnung durch die Anhäufung von wertlosen, unbrauchbar gewordenen Gegenständen unbewohnbar machen und dadurch von Kündigung, Zwangsräumung und Unterbringung in einem Heim oder einer Institution bedroht sind.
Anmerkung: Wenn Wohnungen verwahrlost und vermüllt sind, muss es sich nicht immer das Messie-Syndrom handeln, denn auch Suchtkranke oder Menschen, die unter Depressionen leiden, vernachlässigen ebenfalls häufig ihre Wohnungen und achten nicht mehr auf die eigene Körperhygiene. Gleiches gilt für alte Menschen, die es oft nicht mehr schaffen, ihre eigene Wohnung sauber zu halten oder sich selbst zu waschen, was ebenfalls zu psychischen Problemen bei den Betroffenen führen kann. Das Wort "Messie" ist abgeleitet von mess (englisch für Chaos, Unordnung, Schwierigkeit). Im deutschsprachigen Raum wurde der Begriff durch Bücher der Amerikanerin Sandra Felton populär. Messies leiden darunter, insbesondere im privaten Bereich, keine zeitliche und oder räumliche Ordnung herstellen oder halten zu können, in der sie sich wohl fühlen. Messies sind durchaus aktiv und horten nicht aus Mangel an Lebenskraft, sondern weil sie zu sehr an den Gegenständen hängen. Sie unterscheiden sich aber auch von Sammlern, denn diese haben keine Organisationsprobleme und konzentrieren sich in der Regel auf bestimmte Objekte. Das Messie-Syndrom ist eher eine Kombination aus Aufschieberei (Procrastination) und einer nicht stoffgebundenen Verhaltenssucht. Die Gegenstände würden die inneren Bestandteile der Seele eines Messies symbolisieren, und er könne sie deshalb nicht weggeben, weil er dann einen Teil seiner Seele verlieren würde. Der Umgang mit materiellen Dingen wird also dafür eingesetzt, die Gefühlswelt zu stabilisieren. Das wiederum ist ein charakteristisches Merkmal aller Süchte. Vielleicht sträuben sich Messies aber auch ganz einfach unbewusst dagegen zu akzeptieren, dass auf dieser Welt alles vergänglich ist – indem sie sich exzessiv an Dinge klammern. Durch ein professionelles differenziertes, auf die jeweilige Lebenssituation abgestimmtes Hilfe-und Serviceangebot kann stationäre Pflege, Heimunterbringung oder Obdachlosigkeit bzw. Kündigung des laufenden Mietvertrages und Verlust der eigenen Wohnung verhindert sowie die Wohnsituationen verbessert werden. Wir stellen ein umfassendes Dienstleistungsnetz und Kapazität bzw. umfassende Erfahrung und interdisziplinäres / multidisziplinäres Fachwissen für Menschen zur Verfügung, die Hilfe benötigen, weil Krankheit, Unfall, Alter oder andere Schicksale sie an den Rand der Gesellschaft gedrängt haben. Ziel ist dabei der Erhalt der der eigenen Wohnung und des gewohnten Umfeldes. Ihre Vorteile unserer Aufräumaktion durch Aufräumservice:
Wir wollen zusammen mit Ihnen eine für Sie sinnvolle und Ihren jetzigen Lebensumständen entsprechende Ordnung erarbeiten, die für Sie funktioniert. Warten Sie nicht, bis Ihnen die Probleme über den Kopf wachsen! |
Ursachen des Messie-Syndroms: Das steckt hinter pathologischem Horten
„Messie-Syndrom“ ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für pathologisches Horten (englisch Hoarding Disorder). Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, sich von Gegenständen zu trennen – auch von solchen, die die meisten Menschen als wert- oder nutzlos betrachten würden. Aus diesem Grund wird manchmal eine Wertbemessungs-Störung bezeichnet. Der Drang, neue Dinge anzusammeln, kommt zu der Schwierigkeit, nicht mehr benötigte Dinge wegzuwerfen, indem frei erhältliche Objekte gekauft oder mitgenommen werden. Die Diagnose hängt wesentlich davon ab, dass diese Verhaltensweisen das häusliche, soziale oder berufliche Leben oder andere wichtige Lebensbereiche erheblich beeinträchtigen. Auf diese Weise kann es passieren, dass bestimmte Wohnbereiche aufgrund des Hortens nicht mehr genutzt oder sicher sind oder dass sogar die Zugangswege zur Wohnung nicht mehr normal genutzt werden können. Pathologisches Horten, Desorganisation oder Verwahrlosungssyndrom?
Eine Unterteilung des Messie-Syndroms in die oben genannten drei Untergruppen - Pathologisches Horten, Desorganisationssyndrom und Verwahrlosungssyndrom - ist aber zwingend erforderlich, da alle Störungsbilder unterschiedliche Ursachen und auch unterschiedliche Auswirkungen haben, und dementsprechend auch unterschiedlich behandelt werden müssen. © Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze Prien am Chiemsee / Rosenheim, www.Dr-Elze.de Pathologisches Horten Pathologisches Horten (engl. Hoarding Disorder), auch bekannt als zwanghaftes Horten, Sammelzwang oder Messie-Syndrom, ist charakterisiert durch ein exzessives Sammeln oder Aufheben von Gegenständen, das - im Gegensatz zum „normalen Sammeln“ - zu einer zunehmenden Unordnung in der Wohnung der Betroffenen und/oder an ihrem Arbeitsplatz führt, und das zu einer zunehmenden Einschränkung in sozialen und/oder beruflichen Bereichen führt. Weiterlesen: Pathologisches Horten © Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze Prien am Chiemsee / Rosenheim, www.Dr-Elze.de Desorganisationssyndrom Im Gegensatz zum pathologischen Horten, bei dem die Gegenstände mehr oder wenig „aktiv“ gesammelt werden, leiden die Betroffenen beim Desorganisationssyndrom insbesondere darunter, dass es ihnen nicht gelingt, die alltäglich anfallende Unordnung wieder zu strukturieren. Dies ist zu Anfang noch wenig beeinträchtigend, vielleicht gehen einmal einige Briefe verloren oder eine Rechnung wird zu spät bezahlt. Ab einem gewissen Punkt verlieren die von der Desorganisation Betroffenen aber die Kontrolle über ihr Lebensumfeld: Die Berge an ungeöffneter Post wachsen, die Stapel mit „Dingen“, die ich längst schon abheften wollte“ nehmen immer mehr zu, in der Küche wächst das Chaos, im Kleiderschrank findet sich nichts mehr, die Schubladen gehen nur noch mit ganz viel Kraft zu... und plötzlich kommt ein immenses Gefühl der Überforderung und des Kontrollverlustes. Zu diesem Zeitpunkt hat sich dann oftmals in der Wohnung oder am Arbeitsplatz der Betroffenen bereits eine solche Menge an Dingen angehäuft, dass die Aufgabe, wieder Ordnung herzustellen, erst einmal vollkommen unrealistisch und überfordernd erscheint. Als Konsequenz daraus verlieren die meisten Betroffenen dann zunächst einmal den Mut, denn „Egal wo ich anfange, Aufräumen würde ja eh’ nichts bringen, dafür ist es viel zu viel...!“ Und genau deswegen ist in dieser Situation oftmals eine Unterstützung von Aussen, zum Beispiel durch andere Betroffene oder durch einen Therapeuten hilfreich, denn oftmals kann erst mit einiger Hilfe genügend Energie für das Entdesorganisieren gefunden werden. © Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze Prien am Chiemsee / Rosenheim, www.Dr-Elze.de Verwahrlosungssyndrom / Vermüllung-Syndrom In Medienberichten zum Messie-Syndrom werden demgegenüber häufig Erkrankte gezeigt, die unter einem Verwahrlosungssyndrom, auch als Vermüllung-Syndrom bezeichnet, leiden. Während das Pathologische Horten ein eher aktiver Prozess ist, bei dem die Betroffenen zumindest zu Beginn der Erkrankung mit dem Horten bzw. Sammeln ein „positives“ Ziel verbunden hatten, entsteht das Verwahrlosungssyndrom zumeist passiv, indem sich in der Wohnung der Erkrankten mit der Zeit immer mehr Objekte und Unrat anhäufen. Beim pathologischen Horten werden zumeist mehr oder weniger gebrauchsfähige Objekte beziehungsweise Alltagsgegenstände angesammelt. Auch beim Desorganisationssyndrom sammeln sich vorrangig die üblichen Alltagsgegenstände an. Beim Verwahrlosungs- oder Vermüllung-Syndrom dagegen häufen sich darüber hinaus auch zunehmend Abfälle und zum Teil auch Fäkalien in der Wohnung der Erkrankten an. Das Verwahrlosungssyndrom tritt häufig sekundär bei Menschen auf, die unter anderen Grunderkrankungen wie zum Beispiel Demenz oder Suchterkrankungen leiden. Auch schwere Lebensereignisse, wie der Verlust des Partners und/oder Einsamkeit, können im Verlauf zu einem Verwahrlosungssyndrom führen. Auch das pathologische Horten und das Desorganisation-Syndrom können im Verlauf bei einer zunehmenden Überforderung der Erkrankten in eine Verwahrlosungssyndrom übergehen. © Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze Prien am Chiemsee / Rosenheim, www.Dr-Elze.de Messie-Syndrom: Therapie Beim pathologischen Horten sind sich die Erkrankten zumeist über die problematischen Seiten des Sammelns bewusst, sodass sie - auch wenn ihnen die Umsetzung zum Teil schwerfällt - eine Veränderung des Hortens anstreben. Da die Betroffenen darüber hinaus oftmals kognitiv sehr leistungsfähig sind, können in der Therapie psychotherapeutische Verfahren wie zum Beispiel die Verhaltenstherapie eingesetzt werden. Ebenso beim Desorganisationssyndrom: Auch dort ist den Betroffenen zumeist bewusst, dass sie gewisse Probleme mit der Strukturierung des Alltags haben. In der Therapie wird deswegen vorrangig versucht, den Betroffenen zu helfen, wie sie eigenständig wieder zu mehr Struktur und Kontrolle finden können. Beim Verwahrlosungssyndrom demgegenüber haben die Betroffenen häufig nur wenig Distanz zu den in ihrem Wohnumfeld entstandenen Vermüllungen und Verunreinigungen. Zusätzlich bestehen oftmals weitere Einschränkungen im Bereich der Selbstfürsorge, sodass letztendlich häufig vorrangig eine sozialtherapeutische und sozialpsychiatrische Betreuung der Betroffenen erfolgen muss. Während die Erkrankten beim pathologischen Horten und beim Desorganisationssyndrom zum Teil auch eigenständig wieder ein für sie lebenswerteres Wohnumfeld schaffen können, ist beim Verwahrlosungssyndrom meistens eine „Entmüllung“ durch Außenstehende erforderlich, was bei den Betroffenen leider zu einem weiteren Kontrollverlust führen kann. Darüber hinaus benötigen die Erkrankten beim Verwahrlosungssyndrom oftmals auch längerfristig eine regelmässige sozialtherapeutische Unterstützung, um einer erneuten Vermüllung vorzubeugen. Weiterlesen: Pathologisches Horten: Therapie © Dr. Sandra Elze & Dr. Michael Elze Prien am Chiemsee / Rosenheim, www.Dr-Elze.de |
Quelle: www.helios-gesundheit.de/magazin
Messie-Syndrom: Wenn aus der Sammelleidenschaft ein Sammelzwang wird Loszulassen fällt mitunter nicht leicht. Persönliche Erinnerungsstücke, scheinbar Nützliches, das Auge Erfreuendes oder die aus allen Nähten platzende Privatbibliothek können einem durchaus ans Herz wachsen. Sich davon zu trennen, ist schwer. Wir sprechen mit Prof. Dr. Katarina Stengler, Direktorin des Zentrums für Seelische Gesundheit und Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Helios Park-Klinikum Leipzig. Was hat es mit dem Sammeln von Dingen auf sich und wann ist der Zeitpunkt erreicht, dass es zwanghaft wird? Frau Prof. Stengler, gibt es etwas, wovon Sie sich partout nicht trennen können? Das sind vor allem Dinge, die mir emotional wichtig sind, die einen persönlichen Background haben. Sie erinnern mich an meine Eltern und Großeltern. Dazu gehören aber auch Bücher, die mir viel bedeuten – und der Klassiker: Schuhe. Ab wann geht eine Sammelleidenschaft über in zwanghaftes Sammeln? Wo befindet sich aus Ihrer Sicht die Grenze? Eines möchte ich erst einmal vorab stellen: Das Sammeln ist eine der ältesten und zugleich wichtigsten und gesunden Eigenschaften von Menschen. Der Fortschritt von heute wäre nicht möglich, wenn Menschen Dinge nicht sammeln und zusammentragen würden. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Kunst. Wo wären wir heute, wenn Sammler Kulturgüter, die wir in Museen bewundern, nicht zusammengetragen hätten? Wo wäre all das Wissen, das heute viele Bücher füllt? Direktorin des Zentrums für Seelische Gesundheit, Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie | Helios Park-Klinikum Leipzig - Psychiatrische Kliniken Für diejenigen, die hoch krankhafte Verläufe in puncto Sammeln und Horten aufweisen, ist es deshalb wichtig zu wissen, dass die Wurzeln dieses Verhaltens in sich hoch normal und notwendig sind. Ohne sie wäre die menschliche Geschichte wohl nicht möglich. Grundsätzlich gibt es nichts, was nicht gesammelt werden darf. Die Menschen nutzen diese Dinge, um sich an ihnen zu erfreuen, sich an ihnen zu orientieren, Hobbys auszuleben, mitunter aber auch, um Macht auszuüben. Prof. Dr. med. Katarina Stengler Wie ist das zu verstehen? Es gibt durchaus Menschen, die sammeln Häuser, teure Autos, Uhren oder andere wertvolle Gegenstände. Damit symbolisieren sie eine gewisse Macht, Präferenz oder Eitelkeiten. Was die einen als krank definieren, fundamentiert in bestimmten sozialen Schichten den Status. Menschen können durch das Anhäufen von Dingen persönliche Massstabe setzen, die in bestimmten sozialen Zusammenhängen akzeptierter sind als in anderen. Ein Wohlhabender, der 3.000 Paar Sneakers sammelt, macht grundsätzlich nichts anderes als ein armer Mensch, der 3.000 kaputte Schuhe in seiner zu kleinen Wohnung aufbewahrt. Nur, dass man es bei dem einen akzeptiert, der andere aber als krank eingestuft wird. Ab wann wird beim Sammeln und Horten jedoch ein krankhaftes Stadium erreicht? Ab dem Zeitpunkt, wo ich soziale Normen und Grenzen überschreite. Wenn das, was gesammelt wird, sozial definierter Müll ist, dessen Aufbewahrung Mitmenschen belästigt oder er das eigene Wohlbefinden oder das von anderen einschränkt, dann ist die Grenze zum Krankhaften überschritten. In dem Fall müssen soziale Regelkreise eingreifen oder das Gesundheitssystem. Schlummert die Gefahr, einen Sammelzwang zu entwickeln, in uns allen? So wie alles und jedes Ding gesammelt werden kann, kann auch jeder Mensch davon betroffen sein. Wenn ich selbst merke, dass eine kritische Schwelle überschritten wurde, wie gehe ich dann vor? Wenn sich normales Sammeln in eine Phase begibt, die den sozialen Kontext gefährdet oder sich hygienische Probleme auftun, sind die Betroffenen leider nicht in der Lage zu sagen: Das wächst mir über den Kopf. Vielmehr ziehen sie sich zurück. Sie realisieren ihre Situation zwar, suchen sich aber nur in den seltensten Fällen Hilfe. Vielmehr sind es Angehörige, die zu uns kommen und um Unterstützung bitten. Was raten Sie Angehörigen, die zu Ihnen kommen? Sie sollten an erster Stelle Vertrauen aufbauen. Die Betroffenen sehen nicht ein, dass ihr Verhalten krankhaft ist und sie sich optional von Dingen trennen müssen. Was man auf keinen Fall tun darf, und das empfehlen leider auch völlig fehlgeleitet manche Therapeut:innen, ist das sofortige Entrümpeln der Wohnung. Denn das signalisiert: Wenn ich Hilfe annehme, nimmt man mir alles weg oder weist mich sogar in die Klinik ein. Die Helfenden müssen zunächst verstehen, dass es nicht darum geht, Dinge wegzunehmen. Es geht vielmehr darum, einen therapeutischen Prozess einzuleiten, der langwierig sein kann und sehr sensibel ist. Der Beginn des Sammelns ist nicht selten mit einem traumatischen Ereignis verknüpft, einem Verlust, einem gravierenden Einschnitt im Leben. Gegen den Willen des Betreffenden etwas wegzuschmeissen ist daher ein falscher Ansatz. Wenn jemand mit einem schweren Verlauf zu Ihnen in die Klinik kommt, wie gehen Sie dann vor? Da die meisten dieser Patientinnen und Patienten den Zeitpunkt verpasst haben, an dem es noch möglich war, Abstand zur krankhaften Schwelle des Sammelns zu finden, werden sie nicht selten gegen ihren Willen eingewiesen. Zum Teil von ärztlichen Kolleginnen und Kollegen, der Polizei oder anderen staatlichen Kräften. Oftmals wurden sie aus ihrer Wohnung verwiesen und sind demzufolge bei uns in grosser Angst, müssen gewaltsam bei uns gehalten werden. Das sind natürlich die schlimmsten Verläufe. Sobald es möglich ist, suchen wir das gemeinsame Gespräch, um auch die Ursachen des Verhaltens zu ergründen. Gleichsam nehmen wir Kontakt zu Angehörigen oder Vermietern der Wohnung auf, um das Entsorgen der Dinge nicht sofort umzusetzen. Das Entsorgen muss kommen, keine Frage, aber stets eingebettet in den therapeutischen Prozess. Und wie gehen Sie mit leichteren Fällen eines Messie-Syndroms um? Auch das gibt es natürlich, dass Menschen zu uns kommen und sagen, ich habe das nicht mehr im Griff, wie komme ich davon weg. Hier gilt ebenso, in erster Linie mittels Verhaltenstherapie Ursachenforschung zu betreiben. Seit wann mache ich das, wie hat das angefangen, welche Lebenssituation gab den Auslöser? Auch dieser Prozess braucht Zeit, wenn er zum Erfolg führen soll. Ist Minimalismus das gesunde Gegenteil des Sammelzwangs? Keineswegs. Wer sich von allem befreit und meint, nichts zu brauchen, verfolgt auch den Anspruch, der Beste mit seiner Haltung zu sein. „Ich häufe das Nichts an.“ Es ist der gleiche übersteigerte Mechanismus, nur entgegengesetzt der Nulllinie. Dieser Mechanismus ist weder nützlich noch sinnvoll und hat auch nichts mit verbesserter Lebensqualität zu tun. Im Gegenteil. Man trennt sich dabei nicht nur von Dingen und Sachen, sondern auch von sozialen Bezügen und einem Stück eigener Vergangenheit. Gleichzeitig gibt man den Bezug zu einer Beziehung auf. Einen zweiten Stuhl in der Wohnung zu haben, hat auch etwas mit Kultur zu tun, etwa um sich einmal einen Gast einzuladen oder entspannt die Füsse hoch legen zu können. Wer aufräumen will: Welchen Zeitpunkt sollte er wählen, welcher Moment wäre hierfür perfekt? Jeder! Man kann zu jedem Zeitpunkt anfangen, Veränderungen herbeizuführen. Auf keinen Fall auf die lange Bank schieben oder einen Stichtag in weiter Ferne suchen. Erfolg stellt sich ein, wenn der Wille zur aktiven Veränderung sofort umgesetzt wird. |
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Messies bzw. Tier-Horter (Animal-Hoarder) leiden darunter, insbesondere im privaten Bereich, keine zeitliche und oder räumliche Ordnung herstellen oder halten zu können, in der sie sich wohlfühlen.
Dieses "Unwohlsein" kann durchaus die Lebens-einschränkenden Ausmasse einer Krankheit (?) annehmen.
Es gibt noch so gut wie keine wissenschaftliche Definition, geschweige denn Erklärung oder gar Behandlungsmethode.
Zugrunde liegt diesem Phänomen eine bisher noch kaum vollständig verstandene Unfähigkeit der Betroffenen,
brauchbar und unbrauchbar zu unterscheiden und dieser Einsicht gemäss zu handeln.
Dieses "Unwohlsein" kann durchaus die Lebens-einschränkenden Ausmasse einer Krankheit (?) annehmen.
Es gibt noch so gut wie keine wissenschaftliche Definition, geschweige denn Erklärung oder gar Behandlungsmethode.
Zugrunde liegt diesem Phänomen eine bisher noch kaum vollständig verstandene Unfähigkeit der Betroffenen,
brauchbar und unbrauchbar zu unterscheiden und dieser Einsicht gemäss zu handeln.
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